Verwendung von ND Filtern, auch bekannt als Graufilter

Fließende Bewegungen, Wolken die sich bewegen, Personen auf belebten Plätzen eliminieren, Gewitter bei Tag fotografieren und vieles mehr sind durch ND Filter möglich. Wie man sie am besten einsetzt, erfährst du jetzt hier.

Am einfachsten erhältst du lange Verschlusszeiten im Morgengrauen, am Abend und in der Nacht. Dann kannst du am einfachsten Lichtspuren von Autos, Wolken die vorbei ziehen aufnehmen.

Um genau dies am Tag zu erreichen, benötigst du sogenannte ND Filter ( ND = neutrale Dichte) die du auf dein Objektiv schraubst oder steckst. Dabei reduzierst du die Lichtmenge die auf den Sensor fällt, ohne dabei die Farbe und den Kontrast zu beeinflussen.

Zwinger Dresden Nymphenbrunnen

In diesem Bild erreichst du durch die ND Filter gleich zwei Effekte. Der Erste ist das das Wasser – Springbrunnen – samtig weich ausschaut und der zweite Effekt ist das die Besucher die während der Aufnahmen umherlaufen nicht mit auf dem Bild abgelichtet werden.

ND Filter gibt es in den unterschiedlichsten Stärken – z.B. ND 4, ND 8, ND 64 ND 1000.

Natürlich kannst du auch die ND Filter kombinieren, indem du mehrere über einander schraubst. Um dann auf den Wert des Filters zu gelangen, musst du die Werte der einzelnen Filtern multiplizieren.  Zum Beilspiel wenn du einen ND 4 und ND 8 Filter zusammengeschraubt hast, ergibt sich rechnerisch ein 32er ND Filter.

Wann verwendet man diese ND Filter?

1. Bewegungsunschärfe – Bewegung oder Verwischen von Wolken oder eben auch von sich bewegenden Wasser.

Zuerst möchte ich Euch ein Bild ohne ND Filter zeigen:

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Diese Bild ist in Kuba entstanden. Durch die Wellen wirkt das Bild auf den Betrachter unruhig und meiner Meinung nach fehlt auch das Gewisse etwas…

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Ganz anders sieht es jetzt mit diesem Bild aus. Das sind genau die selben Bildausschnitte und durch eine Verschlusszeit von 1.30min sind drei Effekte zum tragen gekommen. Der erste Effekt den man am deutlichsten siehst ist, dass das Wasser glatt gezogen wurde, die Wolken etwas mehr Dynamik im Bild zeigen da sie sich bewegen und nicht eingefroren aussehen und am Horizont sind die Menschen die am Strand spazieren verschwunden. Sie waren nur sehr klein und störten nicht wirklich…

Bei Wasser welches sich bewegt – sei es Wellen im Meer, ein Wasserfall, Gebirgsbach –  erreicht man das es samtig weich auf dem Bild erscheint. Durch die lange Belichtungszeit zieht man es einfach glatt und erreicht auf einen Schlag eine ganz andere Stimmung in dem Bild.

Meiner Meinung nach wirkt das Bild beruhigender auf den Betrachter, wenn z.B. die Wellen im Meer nicht so gegen die Felsen schlagen.

Bei Wolken kannst du diese verwischen lassen und so entsteht eine gewisse Dynamik in dem Bild.

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2. Ebenso ein sehr cooler Effekt den du mit diesen Filtern erreichen kannst, ist Menschen „aus zu blenden“.

Kennst du nicht auch das Problem, du stehst im Urlaub vor einer Sehenswürdigkeit und diese ist einfach nur überlaufen, MenschenMassen die das Bild stören und Hektik verbreiten. Der einzige Nachteil den es dabei gibt, sie müssen sich bewegen. Wenn Menschen auf einer Bank die gesamte Zeit deiner Belichtung sitzen, dann hast du diese auch auf dem Bild, zwar nur als Geist, aber man wird sie noch leicht sehen.

Dazu gibt es später noch das ein oder andere Beispielbild…

Hilfsmittel die du für die Aufnahme benötigst

  • Stativ
  • Graufilter
  • Fernauslöser
  • Belichtunstabelle
  • Okularabdeckung
  • Deine Kamera

Die Tabelle zeigt dir ungefähr die Richtwerte wie lange du mit welchen ND Filter belichten kannst ohne das es über oder unterblichtet wird.

Verschlusszeit ohne ND Filter Verschlusszeit mit ND Filter 0.9 Verschlusszeit mit ND Filter 1.8 Verschlusszeit mit ND Filter 3.0
1/1000 1/125 1/15 1s
1/500 1/60 1/8 2s
1/250 1/30 1/4 4s
1/125 1/15 1/2 8s
1/60 1/8 1s 15s
1/30 1/4 2s 30s
1/15 1/2 4s 1min
1/8 1s 8s 2min
1/4 2s 15s 4min
1/2 4s 30s 8min
1s 8s 1min 15min
2s 15s 2min 30min

Ich hoffe ich konnte dir einige nützliche Tipps  und Informationen geben für die Verwendung von ND Filtern und für die Langzeitbelichtung. Jetzt wünsche ich Euch viel Spaß beim Fotografieren und Experimentieren … Manuellen Modus einstellen – dabei den ISO Wert auf den niedrigsten Wert stellen

  1. Im LiveView Modus die richtige Belichtung des Bildes ohne ND Filter einstellen
  2. Am Objektiv jetzt von AF (AutomatikFokus) auf MF (Manuell Fokus) umstellen
  3. Bildstabilisator deaktivieren
  4. Den gewünschten ND Filter auf das Objektiv schrauben
  5. Mit Hilfe der Belichtungstabelle und des verwendeten ND Filters die jetzt benötigte Zeit bestimmen.
  6. Belichtungszeit einstellen im Manuellen Modus und eine Verzögerung von 2 oder 10s verwenden damit die Kamera auf dem Stativ nicht verwackelt und dadurch eine unschärfe entsteht
  7. Okular abdecken
  8. Belichtung mit Hilfe des Fernauslösers starten. Falls ihr BULB verwendet, müsst ihr die Belichtung nach der jeweiligen Zeit selber stoppen.
  9. Nachdem ihr das erste Bild aufgenommen habt, schaut es euch im LiveView Modus an ob es unter/überbelichtet ist, ob die Schärfe stimmt und das Bild nicht verwackelt wurde